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2018

Jagdhunde – ein Überblick

Jagdverhalten ist ein natürliches Verhalten bei Hunden. Ursprünglich diente es der Ernährung und ist durch die Zucht auch heute noch in der Genetik unserer Hunde erhalten. Jagdverhalten entwickelt sich rasseabhängig und auch in unterschiedlichen Altersstufen. Erlernt wird Jagdverhalten durch Nachahmung, durch Training, durch (meist unbewusste) Verstärkung und bei jeder Gelegenheit, die der Hund zum Jagen hat. Im Allgemeinen kann man durchaus sagen, dass alle Hunde jagen (wobei es natürlich Ausnahmen gibt).

Jagdverhalten-Stufen (nach Coppinger)

Die ursprüngliche Handlungskette eines Jagdhundes begann mit dem Orientieren (mithilfe der Augen, der Nase und der Ohren), gefolgt von dem Lauern/Fixieren das (sogenannte „Eye“) und dem Anschleichen, über das Hetzen und das Ergreifen, bis hin zum Töten und letztendlich dann zum Fressen. ​ Je nach Zucht der unterschiedlichen Rassen sind diese Stufen von Jagdverhalten unterschiedlich ausgeprägt.

Als Auslösereize für Jagdverhalten gelten optische Reize, akustische Reize und olfaktorische Reize (vereinzelt auch taktile Reize). Welcher Reiz bzw. welche Reize Jagdverhalten bei einem Hund auslösen, ist entweder angeboren oder wird mit der Zeit vom Hund erlernt.

Jagdhunderassen

In Deutschland gibt es sechs Kategorien von Jagdhunderassen, die als Jagdgebrauchsshunde gelten: Stöberhunde, Vorstehhunde, Schweißhunde, Erdhunde, Jagende Hunde und Apportierhunde.

1. Stöberhunde

Stöberhunde arbeiten grundsätzlich vor dem Schuss. Sie suchen selbstständig nach dem Wild, jagen die Spuren/Fährten und scheuchen das Wild hoch, damit der Jäger es schießen kann.

Bekannte Stöberhunderassen: English Cocker Spaniel, English Springer Spaniel, Deutscher Wachtelhund, Deutscher Jagdterrier

2. Vorstehhunde

Vorstehhunde suchen systematisch Feldflächen ab und zeigen Wild durch Vorstehen (Verharren) an. Bewegt sich das Wild, zieht der Vorstehhund nach. Auf Signal seines Jägers scheucht der Vorstehhund das Wild für den Schuss dann auf.

Bekannte Vorstehhunderassen: Pointer, Kleiner Münsterländer, Großer Münsterländer, Irish Setter, Gordon Setter Magyar Vizsla

3. Schweißhunde

Schweißhunde suchen nach verletztem Wild, das bereits angeschossen wurde. Sie verfolgen die Blutspur (den „Schweiß“), finden und stellen das Wild.

Bekannte Schweißhunderassen: Bloodhound, Bayerischer Gebirgsschweißhund, Hannoverscher Schweißhund

4. Erdhunde

Erdhunde jagen Füchse, Dachse, Waschbären und Marderhunde. Sie verfolgen Spuren und dringen in den Bau der Tiere ein. Dort verbellen sie das Tier und treiben es vor die Flinte des Jägers.

Bekannte Erdhunderassen: Deutscher Jagdterrier, Teckel/Dackel, Jack Russell Terrier, Parson Russell Terrier, Foxterrier

5. Jagende Hunde

Jagende Hunde suchen und verfolgen frische Hasenspuren und geben dabei Spur- und Fährtenlaute. Sie brackieren, d. h. sie jagdtreiben Hasen.

Bekannte Jagdhunderassen: Brandlbracke, Deutsche Bracke, Foxhound, Beagle

6. Apportierhunde

Apportierhunde arbeiten nach dem Schuss. Sie finden geschossenes Nieder- und Federwild und bringen es zu ihrem Jäger.

Bekannte Apportierhunderassen: Golden Retriever, Labrador Retriever, Flat Coated Retriever, Nova Scotia Duck Tolling Retriever

7. Weitere „Jagdhunde“

Es gibt einige weitere Hunderassen, die offiziell nicht zu den deutschen Jagdgebrauchshunden gehören, wohl aber doch erwähnt werden sollten.

Bekannte Jagdhunderassen, die in Deutschland nicht offiziell Jagdhunde sind: Podenco (Meutejagd auf Kaninchen), Afghanischer Windhund, Azawakh, Greyhound, Deerhound (Hetzjagd), Rhodesian Ridgeback (Löwenjagd, Sichtjagd), Border Collies, Australian Shepherd, Deutscher Schäferhund (denn auch Hüten ist eine Form von Jagdverhalten!)

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