0176 66330314 info@julieandbonnie.de

2018

Die Entwicklung vom Welpen
zum erwachsenen Hund

Ein Überblick über die Entwicklung vom neugeborenen Welpen zum erwachsenen Hund

DIE FÜNF PHASEN EINES HERANWACHSENDEN HUNDES:

  1. Neugeborenenphase
  2. Übergangszeit
  3. Sozialisationszeit
  4. Jugendphase
  5. Erwachsenenalter

1. NEUGEBORENENPHASE

Welpen kommen blind und taub auf die Welt. Abgesehen davon, dass sie herzzerreißend süß sind, haben sie eine niedrige Körpertemperatur und müssen daher an die Mutterhündin und ihre Geschwister ‚andocken‘, um nicht auszukühlen. Sie können nämlich noch keine eigene Körperwärme produzieren. Genauso wenig können sie ihr eigenes Körpergewicht stemmen. Das Einzige, was sie in den ersten zwei Wochen ihres Lebens tun, ist schlafen, sich wärmen und Milch trinken.

Das Nervengerüst bei Welpen entwickelt sich erst nach und nach. Hör- und Sehsinn sind zwar noch nicht entwickelt, dafür aber der Tastsinn. Neugeborene Welpen reagieren bereits auf Kontakte, auf Schmerzen und können zwischen Kälte und Wärme unterscheiden. Ihr Geschmacks- und Geruchssinn ist auch bereits entwickelt, wobei er sich noch bis zum Ende der Welpenzeit weiterentwickelt. Die Bindung zwischen den Welpen und der Mutterhündin spielt in der Neugeborenenphase übrigens keine Rolle. Tatsächlich entscheidet die Mutterhündin über den Geruch, ob sie die Welpen annimmt (was jedoch meist der Fall ist, da sie zu dem Zeitpunkt unter einem so großen Einfluss von Hormonen steht). Am ersten Tag verringert sich das Geburtsgewicht der Welpen etwas, bis zum zehnten Tag hat es sich dann aber bereits verdoppelt.

2. ÜBERGANGSZEIT

In der dritten Lebenswoche beginnt die sogenannte Übergangszeit. Mit dem Öffnen der Augen und Ohren (ungefähr zwischen dem 11. und 18. Tag) sind alle Sinneskanäle offen. Die Welpen können zudem ihr eigenes Körpergewicht tragen und auch selbstständig Harn und Kot absetzen. Ihre kleinen Zähnchen brechen durch und sie können Nahrung selbstständig aufnehmen. Sie werden neugierig und beginnen ihren Körper und ihr Umfeld zu erkunden.

In der dritten, vierten und fünften Lebenswoche stehen die Welpen unter dem Einfluss des Parasympathikus (dem sogenannten Ruhenerv). Dies bedeutet, dass das größte Chaos nach wie vor ihre normale Umwelt darstellen würde – nichts kann sie in dieser Zeit stressen oder überfordern. Während der Übergangszeit ist der Organismus schlichtweg nicht für Stress oder Angst gemacht. Die Welpen fühlen sich einfach nur geborgen. Dahingehend spielt die Entwicklung der sogenannten Geborgenheitsgarnitur eine große Rolle. Die jungen Welpen werden (zumindest im Idealfall) mit vielen, verschiedenen Reizen konfrontiert. Diese gelten sodann als Geborgenheitsreize, welche die Voraussetzung für ein emotionales Gleichgewicht im späteren Leben ist. Damit dieses nicht gestört wird, werden die Welpen Ähnlichkeiten in der zukünftigen Umwelt erkennen und so ‚emotional stabil‘ bleiben. Wichtig hierbei ist, dass die Mutterhündin keine Angst vor gewissen Reizen hat. In ihrer Vorbildfunktion ist ihr gesamtes Verhalten relevant und die Welpen schauen sich alles von ihr ab, auch Stress und Ängste.

3. SOZIALISATIONSZEIT

Ab der sechsten Woche stehen die Welpen nicht mehr unter dem Einfluss des Parasympathikus, sondern unter dem des Sympathikus. Sie sind nun nicht mehr gegen Stress resistent – im Gegenteil, wenn sie nicht ausreichend Geborgenheitsreize in der Übergangszeit kennengelernt haben, können neue Reize sie nun stressen. Es ist daher sehr wichtig, dass Welpen früh genug an Menschen und Artgenossen sozialisiert werden, da sie sonst scheu sind und es auch bleiben. Die Zeit von der sechsten bis zur zwölften Lebenswoche wird daher die Sozialisationszeit genannt. Ein ’normaler‘ Hund wird in der Regel ausreichend sozialisiert und hat später im Leben keine Probleme mit anderen Hunden, mit Menschen, verschiedenen Geräuschen oder generell mit neuen Reizen. Was die Welpen allerdings in dieser prägnanten Zeit nicht kennengelernt haben – man spricht hier von Defiziten – kann man nicht rückgängig machen. Wenn ein Hund beispielsweise bis zur siebten Woche keinen Kontakt zu Menschen hatte, wird er sehr wahrscheinlich sein ganzes Leben lang scheu gegenüber fremden Menschen sein.

4. JUGENDPHASE

Ab der 16. Lebenswoche ist der Welpe offiziell ein Junghund. Nun tritt auch der Zahnwechsel ein. Bis die Geschlechtsreife eintritt, spricht man in dieser Zeit von der Jugendphase. Wann genau die Geschlechtsreife eintritt, unterscheidet sich von Hund zu Hund – Rasse, Geschlecht und Körpergröße spielen hierbei eine Rolle. Pauschal kann man hier keinen Zeitpunkt nennen, auch wenn viele Personen sagen, dass dies mit circa einem Jahr geschieht.

5. ERWACHSENENALTER

Sobald die Geschlechtsreife eintritt, ist ein Hund erwachsen. Wie schon erwähnt ist der Zeitpunkt hierfür sehr individuell. Und nur weil ein Hund geschlechtsreif ist, bedeutet das nicht, dass er nun sozial reif ist wie ein anderer erwachsener Hund. Die Geschlechtsreife hat nichts mit der Sozialreife zu tun! Letztere tritt erst viel später ein, was auch wieder von Rasse und Körpergröße abhängt. Bei kleineren Hunden kann die Sozialreife bereits mit eineinhalb Jahren vollendet sein, bei größeren Rassen kann sie auch erst im Alter von vier Jahren eintreten.

Das Älterwerden bei Hunden ist übrigens ähnlich wie bei uns Menschen. Manchen merkt man ihr Alter direkt an, anderen gar nicht. Teilweise lassen die sensorischen und kognitiven Fähigkeiten schlagartig nach, teilweise nur schleichend und kaum merklich. Zum Zeitpunkt der Alterungsprozesse, zur Geschwindigkeit und zum Ablauf kann man auch hier keine generellen Aussagen treffen, doch hat sich gezeigt, dass größere Rassen generell früher altern und kleinere Rassen eher später.

w

Wünschen Sie sich Hilfe zu diesem Thema?

Hinterlassen Sie Ihre Telefonnummer und ich melde mich zeitnah bei Ihnen.

Bitte akzeptieren Sie die Datenschutzbedingungen.