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2017

Beschwichtigungssignale
bei Hunden

„Gähnt ein Hund, ist ihm langweilig.“ ❌
„Wedelt ein Hund mit dem Schwanz, freut er sich.“ ❌
„Schleckt sich ein Hund über die Schnauze, hat er Hunger.“ ❌

Schwanzwedeln bedeutet nicht immer Freude; Gähnen ist nicht immer ein Zeichen von Müdigkeit!

Ein bedeutender Teil der hündischen Körpersprache bilden die sogenannten Beschwichtigungssignale (Calming Signals). Dieser Begriff stammt von der norwegischen Hundetrainerin Turid Rugaas und hat sich mittlerweile weltweit etabliert. Im Folgenden möchte ich einen kurzen Überblick über diese körperlichen Signale bei Hunden geben.

Was sind Beschwichtigungs­signale?

Beschwichtigungssignale bezeichnen körperlichen Anzeichen, wenn sich Hunde in einem Konflikt befinden. Es handelt sich hierbei um ein genetisch fixiertes Verhalten, welches nicht bewusst von Hunden gesteuert wird. Hunde setzen diese Signale also nicht absichtlich ein, sondern sie sind Reaktionen des Nervensystems. Wie der Begriff verrät, sollen diese Signale beschwichtigen, d. h. beruhigen/besänftigen und somit Angst und Stress abbauen. Gleichzeitig sollen mithilfe der Beschwichtigungssignale (subjektive) Bedrohungen abgewendet werden, mit dem Ziel, dass nichts “Unangenehmes“ geschieht.

Eine typische Situation, in denen Hunde Beschwichtigungssignale einsetzen: ein fremder Mensch kommt direkt auf einen Hund zu, beugt sich über ihn und fasst ihn einfach so an (aus Hundesicht ein nicht sehr freundliches, teilweise sogar bedrohliches Verhalten). Hier wenden Hunde oft Beschwichtigungssignale an, z. B. wenden sie den Kopf ab, blinzeln mit den Augen und/oder schlecken sich mit der Zunge über die Schnauze.

Welche Beschwichtigungs­signale gibt es?

  • Abwenden des Kopfes
  • Von einer Seite zur anderen blicken
  • Blinzeln mit den Augen
  • Lecken über die Schnauze
  • Gähnen
  • Erstarren/Einfrieren („Freeze“)
  • Langsame Bewegungen
  • Schwanzwedeln
  • Abwenden/dem Gegenüber das Hinterteil zudrehen
  • Tiefstellung des Vorderkörpers (nicht zu verwechseln mit der klassischen Spielaufforderung!)
  • Hinsetzen
  • Hinlegen
  • Schnüffeln
  • Anheben einer Pfote
  • Markieren
  • Einen Bogen gehen (nicht direkt auf Mensch/Hund zugehen)
  • Übersprungsverhalten (plötzlich etwas anderes tun, was nicht wirklich zur Situation passt; in einer angespannten Situation z. B. sich kratzen)

Das heißt allerdings nicht, dass jedes Hinsetzen eines Hundes ein Signal zum Beschwichtigen ist. Genauso kann Schwanzwedeln durchaus ein Zeichen von positiver Erregung (Freude) sein. Es ist daher wichtig, den gesamten Körper des Hundes zu beachten und selbstverständlich auch die jeweilige Situation, in der sich der Hund befindet. Ein Hund zeigt oftmals auch nicht nur ein einzelnes Signal, sondern mehrere.

Wenn man die hündische Körpersprache kennt und seinen Hund aufmerksam im Alltag beobachtet (vor allem in Begegnungen mit anderen Hunden und Menschen), lernt man schnell zwischen den einzelnen Signalen zu unterscheiden. So muss man sich beispielsweise nicht mehr wundern, warum Gewitter den Hund so unglaublich „müde“ macht, dass er dauernd gähnen muss

Turid Rugaas erklärt die „Beschwichtigungssignal bei Hunden“ in ihrem Buch (Affiliate Link*):

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