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2017

Wie beschäftige ich
meinen Hund sinnvoll?

Jeder Hund braucht Beschäftigung. Einfache Spaziergänge, in den meisten Fällen auch immer dieselbe Strecke, reichen schlichtweg nicht aus. Man muss (und soll) einen Hund nicht von morgens bis abends pausenlos beschäftigen, aber es ist wichtig, ihn überhaupt zu beschäftigen. Wie aber mache ich das? Und vor allem wie beschäftige ich meinen Hund sinnvoll?

Zuallererst ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass Hunde soziale Rudeltiere und auch Jagdraubtiere sind. Sie sind von Natur aus bewegungsfreudig und sollten sowohl körperlich als auch geistig beschäftigt werden. Früher mussten Hunde gewisse Arbeiten erledigen. Daher gibt es auch heute noch die Unterteilung in Jagdhunde, Hütehunde, Treibhunde, Herdenschutzhunde, Hof- bzw. Wachhunde, Apportierhunde, Vorstehhunde und Zughunde. Durch die Rassehundezucht wurden körperliche und charakterliche Eigenschaften vieler Hunde verändert, weswegen heutzutage viele der ursprünglichen Aufgabenfelder der Hunde kaum noch vorhanden sind. Die meisten Hunde werden nicht mehr als reine Arbeitstiere gehalten, sondern sind Haustiere und Familienmitglieder. Dennoch müssen sie ausreichend beschäftigt und ausgelastet werden, sodass sie sich nicht täglich langweilen und letztendlich unterfordert sind.

Einen Hund auszulasten bedeutet, ihn nicht nur körperlich, sondern auch geistig zu beschäftigen. Letzteres ist vielen Hundehalter:innen nicht bewusst und sie verzweifeln beispielsweise, wenn ihr Hund nach stundenlangen Spaziergängen oder Ballwerfen immer noch nicht müde zu sein scheint.

Es gibt jede Menge Möglichkeiten, Hunde sinnvoll zu beschäftigen und entsprechend auszulasten. Im Folgenden möchte ich einen kurzen Überblick über insgesamt 25 Beschäftigungsmöglichkeiten für Hunde geben: von ‚kleineren‘ Aufgaben für zu Hause und unterwegs bis hin zu ‚größeren‘ Aufgaben in Form von Hundesport.

Beschäftigung zu Hause

Futtersuchspiele

Das Futter wird nicht einfach in den Napf geleert, sondern im Haus oder im Garten verteilt und der Hund darf es suchen

Intelligenzspielzeuge

Es gibt viele verschiedene Strategiespiele, bei denen der Hund sich sein Futter durch Konzentration und Koordination erarbeitet, wie z. B. Deckel öffnen, verschieben und/oder anheben

Futterspielzeuge

Auch hier erarbeitet sich der Hund sein Futter, nämlich indem er es aus befüllbaren Spielzeugen, wie z. B. einem Kong, herausholen muss

Schnüffelteppich

Der Hund sucht in einem Teppich oder einer Decke aus verschiedenen, teils verknoteten Fleece-Streifen und ggf. weiteren „Hindernissen“ Leckerlis, die wir vorher versteckt haben

Unterscheidungsaufgaben

Anzeigen von Objekten mit einer bestimmten Farbe oder einer bestimmten Form

Targettraining

Der Hund lernt, mit einem bestimmten Körperteil einen Gegenstand oder ein Körperteil des Menschen zu berühren

BESCHÄFTIGUNG UNTERWEGS

Futtersuchspiele

Futter ins Gras werfen und suchen lassen, je nach Jahreszeit in die Wiese, das Laub oder den Schnee

Abenteuerspaziergänge

Auf dem Spaziergang werden Gehorsamsübungen und Tricks eingebaut, Futter wird versteckt, der Hund hüpft über Baumstämme oder kriecht unter ihnen durch, er läuft Slalom usw. – unbedingt auch neue Strecken ausprobieren und nicht immer dieselbe Strecke laufen, denn das wird für den Hund auf Dauer langweilig

Apportieren

der Hund bringt einen von uns geworfenen Gegenstand/Spielzeug zu uns zurück

Wasserspiele

Schwimmen, Planschen, Apportieren, nach Leckerli suchen oder tauchen – am See oder im Pool/Planschbecken zu Hause

Tricktraining

Der Hund lernt auf Kommando einen Trick auszuführen, wie beispielsweise Pfote geben, Männchen machen, sich im Kreis drehen, High Five geben, Slalom durch die Beine laufen, sich herumrollen, sich verbeugen, an einem Baum hochspringen usw.

Bodenarbeit

Unterschiedliche Geräte (wie z. B. Hütchen und Stangen) werden auf dem Boden verteilt und der Hund steigt/klettert/springt drüber und/oder kriecht darunter durch, läuft Slalom um die Gegenstände usw.

Nasenarbeit

Der Hund erschnüffelt einen ‚verlorenen‘ Gegenstand, unterscheidet zwischen verschiedenen Gerüchen und zeigt den gesuchten Geruch an oder er verfolgt eine Fährte zu einem Tier oder einem Menschen

HUNDESPORT

Bei Hundesport denkt man oft an Turniere und schonungsloses Trainieren des Hundes mit dem reinen Ziel des Gewinnens. Tatsächlich ist Hundesport aber eine tolle (sportliche!) Möglichkeit, mit dem Hund zusammen zu arbeiten. Die meisten Hundesportarten bieten zwar Turniere an, eine Teilnahme an Wettkämpfen ist allerdings keine Pflicht.

Der jeweilige Sport soll sowohl dem Hund als auch dem Menschen Spaß machen. Die Gesundheit und Rasse des Hundes ist in jedem Falle zu beachten. Zugsport ist zum Beispiel nicht für Hunde unter 20 kg Körpergewicht geeignet.

Welche Arten von Hundesport gibt es?

Schutzhundesport
(Fährtenarbeit, Gehorsam, Schutzdienst)

Turnierhundesport
(Hürdenlauf, Slalom, Hindernislauf)

Agility
(Hindernisparcour)

Obedience
(Die ‚perfekte‘ Unterordnung, das vollständiges Beherrschen von Wortsignalen auf Entfernung)

Dogdancing
(Mensch und Hund ‚tanzen‘ unterschiedliche Tricks, bewegen sich dabei rhythmisch zur Musik mithilfe einstudierter Figuren oder auch einer ganzen Choreografie)

Flyball
(Staffellauf mit Hürden und Apportieren eines Balles)

Treibball
(Große Gymnastikbälle werden in ein Tor getrieben)

Longieren
(Laufen und Rennen um einen Kreis, in dessen Mitte der Halter bzw. die Halterin steht und die jeweiligen verbalen und körperlichen Kommandos gibt)

Dog Frisbee / Discdogging
(Fangen einer Wurfscheibe durch unterschiedliche Sprünge; die vielen Figuren werden mithilfe einer Choreographie von Mensch und Hund trainiert und zu passender Musik vorgeführt)

Zughundesport
(Fahrrad, Schlitten, Geländelauf Canicross, spezielle Tretroller Dogscooter)

Nasenarbeit

  • Verlorensuche (der Hund erschnüffelt einen verlorenen Gegenstand)
  • Geruchsunterscheidung (der Hund zeigt einen bestimmten Geruch unter vielen verschieden an)
  • Fährtenarbeit (Spurensuche)
  • Mantrailing (Personensuche)
  • Eigenspur (z. B. selbstgezogene Pansenspur)

Dummytraining
(Der Hund apportiert einen Dummy, die sogenannte Attrappe einer Jagdbeute)

Zu Guter Letzt sind natürlich auch verschiedene Ausbildungen möglich, wie zum Beispiel zum Begleithund und Rettungshund, aber auch zum Gebrauch in sozialen Einrichtungen (Schulen, Kitas, Praxen, Seniorenheime). Die Liste an Beschäftigungsmöglichkeiten ist sehr lang und dieser Beitrag hat lediglich 25 Möglichkeiten aufgezählt. Es kann also definitiv niemand behaupten, dass es keine Beschäftigungsmöglichkeiten für Hunde gibt.

Selbst für Angsthunde wie meine Bonnie gibt es viele Beschäftigungsmöglichkeiten. Dummytraining ist unsere Lieblings-‚Sportart‘, da wir dies fernab von fremden (ihr unheimlichen) Menschen trainieren können und ihr das Apportieren nicht nur unheimlich Spaß macht, sondern gleichzeitig auch ihr Selbstbewusstsein stärkt.

FAZIT

Für jedes Mensch-Hund-Team gibt es passende, sinnvolle Beschäftigungen. Für viele der aufgelisteten Möglichkeiten benötigt man nicht einmal Materialien, kann den Hund auch bei schlechtem Wetter im Haus beschäftigen und muss nicht extra einem Verein beitreten. Wichtig ist jedoch, darauf zu achten, dass man den Hund sowohl physisch als auch psychisch beschäftigt – und hierbei weder unter- noch überfordert.

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