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2018

Welpenspielgruppe – ja oder nein?

Welpenschulen sind heutzutage weit verbreitet; kaum eine Hundeschule bietet keine Spiel- und/oder Trainingskurse speziell für Welpen an. So populär das Thema Welpenschule derzeit ist, wird es auch genauso viel diskutiert. Die meistgestellte Frage ist hier, ob eine Welpengruppe tatsächlich sinnvoll ist.

Ist eine Welpengruppe produktiv oder eher kontraproduktiv?

Es kommt ganz darauf an, wie der Welpenkurs gestaltet wird!

Die positiven Seiten eines Welpenkurses

Welpentrainingskurse bieten eine altersgemäße Förderung für Welpen. Die Bindung zu ihren Halter:innen wird gestärkt und ihre sozialen Fähigkeiten werden geschult. Sie erlernen rechtzeitig den korrekten Umgang mit Menschen und Artgenossen und beginnen früh mit dem Gehorsamkeitstraining. Zudem können Trainer:innen Probleme bei einem Welpen frühzeitig erkennen und entsprechend, zusammen mit den Halter:innen, trainieren.

Die negativen Seiten eines Welpenkurses

In Welpengruppen besteht eine große Gefahr negativer Verknüpfungen (beispielsweise Angst), wenn die Gruppe schlecht oder gar nicht von Trainer:innen kontrolliert und geleitet wird. Oftmals gibt es keine Überwachung und die Welpen toben wild miteinander. In solch unkontrollierten Spielen sind die Welpen in einer sehr hohen Erregungslage und werden zwangsläufig unhöflich, z. B. in Form von Mobbing. So erlernen sie schlechtes Sozialverhalten, was ihnen (und ihren Halter:innen) später Probleme bereiten wird. Zuletzt besteht in Welpengruppen auch die Gefahr einer Übertragung von Infektionskrankheiten, da Welpen immuninkompetent sind.

Was ist überhaupt das Ziel einer Welpengruppe?

Das Ziel einer Welpengruppe ist die Erhaltung (oder Wiederherstellung) des emotionalen Gleichgewichts eines jeden Welpen. Der Fokus liegt auf dem Sammeln von neuen, guten (!) Erfahrungen und dem Verhindern von negativen (wie z. B. Schmerz, Angst oder Stress). Gutes Sozialverhalten soll erlernt und Umweltsicherheit gefestigt werden.

Zum einen wird im Welpentraining die Bindung gestärkt; das jeweilige Mensch-Hund-Team wird individuell gefördert. Der Welpe soll lernen, dass alle Menschen freundlich sind, doch dass sein Mensch der Beste von allen ist. Zum anderen erlernt ein Welpe im Training die ersten Gehorsamsübungen; er lernt Ruheverhalten, Erregungskontrolle, Beißhemmung und Frustrationstoleranz. Zudem erlangt der Welpe Kenntnis über seine körperlichen Fähigkeiten und lernt den höflichen Umgang mit Menschen und Artgenossen. Gleichzeitig erlernt er bestimmte Lösungsstrategien, was er darf und nicht darf und vor allem, dass er durch Aggression nicht zum Ziel gelangt.

Ein Welpenkurs dient der fachgerechten Förderung von Welpen. Sie sollen nicht unkontrolliert aufeinandertreffen und einfach nur wild miteinander umhertoben. Die Welpenzeit ist die wichtigste Zeit innerhalb der Verhaltensentwicklung, daher sollten Welpengruppen immer von einem guten Trainer bzw. einer guten Trainerin geleitet und kontrolliert werden. Die Trainer:innen sollten gewaltfrei arbeiten und über Fachwissen in den Bereichen Ethologie, Lerntheorie und Entwicklungsphasen von Welpen verfügen. Druck und Strafe haben im Welpentraining (wie auch in jedem anderen Hundetraining) nichts verloren. Welpenkurse sollen auch unbedingt produktiv für alle teilnehmenden Welpen sein. Sie können sehr viel in diesen Stunden lernen und sollten unbedingt zufrieden und ungestresst nach Hause gehen können.

Fazit

Für eine fachgerechte Welpenförderung ist es wichtig, dass die Welpengruppen von kompetenten Trainer:innen geleitet und kontrolliert werden. Dann sind sie nämlich durchaus produktiv für die Entwicklung der Welpen. Im Welpentraining soll Sozialverhalten, Umweltsicherheit, Gehorsam, Ruheverhalten, Erregungskontrolle, Beißhemmung und Frustrationstoleranz erlernt werden. Auch wird die Bindung zum eigenen Menschen gestärkt. Leider gibt es oft schlecht oder gar nicht kontrollierte Welpenspielgruppen, die entsprechend kontraproduktiv für die Entwicklung der Welpen sind. In solchen Fällen empfiehlt es sich, auf ein solches „Training“ zu verzichten.

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