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2019

Hilfe – mein Welpe beißt!

Das Beißen ist das größte „Problem“, das regelmäßig in der Welpenschule angesprochen wird. Tatsächlich ist das Erlernen der Beißhemmung (d. h. der kontrollierte Einsatz der Zähne) sehr wichtig für Welpen und sollte von Anfang an trainiert werden. Ganz zu Beginn übernehmen dies die Geschwister-Welpen, indem sie das Spiel unterbrechen oder zurückbeißen, wenn der Spielpartner mal zu fest zugebissen hat. Sind die Welpen dann bei uns Menschen, sollten wir das unbedingt weiterführen, indem wir bei jedem Einsatz der Zähne (Haut, Haare, Klamotten) direkt die Interaktion oder das Spiel unterbrechen und uns wegdrehen, damit der Welpe keine Aufmerksamkeit mehr erhält. Nach dieser kurzen Unterbrechung darf der Welpe dann ein „Beiß-Ersatz“ haben, zum Beispiel ein Zerrspielzeug. So lernen Welpen schnell (ohne Gewalt oder Einschüchterung), ihre Zähne bei uns Menschen nicht einzusetzen – auch nicht im Spiel. Wenn das Abwenden/Wegdrehen nicht ausreicht, kann man auch kurz (für wenige Sekunden) den Raum verlassen, damit der Welpe in jedem Falle lernt, dass sich der Zahneinsatz bei Menschen nicht für ihn lohnt.

Ich persönlich empfehle nicht, zwischen „festem“ und „leichtem“ Beißen zu unterscheiden, sprich nur festes Beißen zu unterbinden und leichtes Beißen zuzulassen, denn wenn Welpen in einer hohen Erregungslage sind, sind sie nicht mehr fähig, hier zu unterscheiden und beißen dann doch meist fester zu.

Auch empfehle ich nicht, das Beißen in Form von „Nein“, „Aus“, „Aua“ o. ä. zu kommentieren, da die Welpen diese Worte sowieso nicht verstehen und sie vielmehr Aufmerksamkeit für das Beißen erhalten und sich das Beißen daher noch mehr für sie lohnt und sie es zukünftig öfter zeigen.

Bestrafungen in Form von Anschreien, Wegschubsen, Treten, Schlagen, Bewerfen, mit Wasser bespritzen usw. sind tierschutzrelevant und keinesfalls zu empfehlen – auch nicht zum Erlernen der Beißhemmung.

Das sogenannte Lernfenster für die Beißhemmung ist nicht ein Leben lang geöffnet; tatsächlich sollten Hunde dies bis zum Ende der Welpenzeit (Ende der 15. Lebenswoche) gelernt haben.

Wenn das Beißen über das „normale“ Kaubedürfnis hinausgeht, ist es ratsam, eine Verhaltensberaterin bzw. einen Verhaltensberater zur Unterstützung zu suchen, da das Beißen auch oft in Zusammenhang mit Überforderung (seltener mit Unterforderung) gezeigt wird.

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